Stakeholder-Einbindung – Ergebnisse aus Workshop Nr.4

Nachhaltigkeitsmanagement bedeutet, dass Unternehmen ihre Interessens- und Anspruchsgruppen identifizieren und einen Fokus auf das Zusammenwirken setzen. Damit gilt es alle mitzudenken, die eine Organisation ausmachen und von den Wirkungen betroffen sind. Stakeholder-Engagement klingt vielleicht einfach, ist es aber nicht. Auch wenn Organisationen sich um Ihre Stakeholder bemühen, ist ihre Erreichung und Einbindung wenig effizient und oft nicht wirklich zufriedenstellend. Es fehlen Methoden und Tools, um wichtigen Anspruchsgruppen Gehör zu verschaffen und den Bedürfnissen durch adäquate Maßnahmen Geltung zu tragen. 

Der Nachhaltigkeits-Index, eine innovative Plattform zur Bewertung und Vergleichbarkeit der gelebten Nachhaltigkeit in Unterehmen, muss sich daher auch mit dem Thema der Stakeholder-Einbindung intensiv befassen. In einem eigenen Workshop wurde diskutiert, welche Bedarfe dahingehend bei Organisationen herrschen und wie die Bewertungsplattform die Interaktion mit ihren Anspruchsgruppen ermöglichen oder erleichtern könnte. 21 Teilnehmer:innen stellten sich in dem Workshop wichtigen Fragen rund um das Thema und diskutierten mit Leo Hauska, wie der Nachhaltigkeits-Index zur Lösung beitragen kann.

Die Workshop-Teilnehmer:innen setzten sich mit diesen zwei Fragen auseinander:

  •       Welchen Nutzen bringen standardisierte Einbindungsmodule in der Bewertungsplattform?
  •       Mehr Kollaboration, weniger Competition: Welche Chance bringt organisationsübergreifende Stakeholder-Einbindung?

Stakeholder-Einbindung: Die wichtigsten Resultate kurz und knapp

Neben dem Status quo zur gelebten Stakeholder-Einbindung in Organisationen galt es auch, die Potenziale herauszuarbeiten, die der Nachhaltigkeits-Index in diesem Zusammenhang mit sich bringt.

1) Status quo Stakeholder-Einbindung: Großer Bedarf, wenig Möglichkeiten

Der Austausch in der Gruppe zeigt, dass viele Organisationen die Notwendigkeit schon erkannt haben. Unternehmen spüren und wissen, dass sie sich mit ihren Interessensgruppen auseinandersetzen müssen. Diskursmöglichkeiten werden als äußerst wichtig eingestuft und sind überaus gefragt. Die derzeitigen Optionen sind allerdings ziemlich eingeschränkt. Eine Einbindung geschieht in der Regel über Workshops oder traditionelle Methoden wie Umfragen bzw. Fragebögen. Theoretische Ansätze gibt es schon, die praktische Durchführung ist meist schwierig – geschuldet der Effizienz, durch fehlende Ressourcen oder mangelndes Interesse der Stakeholder. Also aus vielen auch guten Gründen! Es besteht der Wunsch, Synergien hinsichtlich standardisierter und erprobter Module zur Stakeholder-Einbindung zu nutzen. Die Bewertungsplattform bietet daher große Chancen.

2) Wichtige Anforderungen an Kommunikation

takeholder-Engagement soll von Unternehmen zukünftig nicht nur dazu genutzt werden, um Feedback und Antworten auf Fragestellungen einzuholen. Die Kommunikation muss in beide Richtungen erfolgen. Das bedeutet, dass Stakeholder von sich aus mit Organisationen in Kontakt treten und Fragen im Plenum ergebnisoffen diskutiert werden können. Teilaspekte sind mit wesentlichen Gruppen einfacher zu beleuchten, als Endergebnisse oder ein allumfassendes Fazit. Diese sind für eine Stakeholder-Einbindung gegebenenfalls zu komplex. Darüber hinaus gilt es den Austausch unter den Stakeholdern zu fördern. Hier besteht jedoch eine methodische Lücke, die der Nachhaltigkeits-Index auf innovative Weise als Diskursplattform schließen könnte.

3) Anforderungen an den Prozess zur Einbindung

Eine gelungene Berücksichtigung der Stakeholder setzt voraus, dass diese nachvollziehen können, was mit ihrem Input geschieht und für welchen Zweck sie sich einbringen. Dafür ist ein gewisses Maß an Transparenz vonseiten der Unternehmen erforderlich. Dies trägt zum Vertrauen bei und stärkt die Beziehung. Dieser Punkt wurde auch im  Workshop Transparenz versus Vertraulichkeit tiefgehend diskutiert.

4) Neue Chancen zum Management von Lieferketten

Die Bewertungsplattform hat sich zum Ziel gesetzt, alle österreichischen Unternehmen zu erfassen. Daher können Unternehmen offengelegte Informationen zur Nachhaltigkeit möglicher Lieferant:innen mit Sitz in Österreich einholen. Damit ergeben sich neue Chancen im Hinblick auf das eigene Lieferkettenmanagement, welches von Unternehmen gesetzlich eingefordert wird und Organisationen derzeit vor große Herausforderungen stellt. Damit setzt der Nachhaltigkeits-Index eine Basis, um mit Lieferant:innen als externe Stakeholder, gemeinsame Ziele zu forcieren. 

5) weiterführende Idee: Potenzial für neue Auswertungen

Durch die Abbildung von Lieferketten könnten neue Analysen ermöglicht werden. Die Gruppe diskutierte Ideen wie Netzwerkanalysen oder die Darstellung von Verbindungen im Form von Lieferant:in-Kund:innen-Beziehungen. Diese könnten möglicherweise zur Transparenz beitragen und Potenziale für den internen Nachhaltigkeits-Prozess eines Unternehmens aufdecken.

Wir danken allen Beteiligten für das wertvolle Mitwirken!

 

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